Zum Leben von Rudolf Baumbach

Am 28. September 1840 wurde Rudolf Baumbach als Sohn eines Arztes in Kranichfeld geboren. Im Alter von knapp zwei Jahren zog er mit seiner Familie nach Meiningen, wo auch seine Großeltern lebten. Rudolf war das Älteste von vier Kindern, ein Weiteres verstarb kurz nach der Geburt.

Im Jahre 1847 starb sein Vater an Typhus. Mit dieser Krankheit hatte er sich infiziert, als er als einziger Arzt bereits erkrankte Menschen behandelte. Rudolf Baumbach war zu dieser Zeit sieben Jahre alt und wurde von nun an von seiner Mutter und seinen Großeltern groß gezogen.

Er besuchte das Gymnasium in Meiningen, wo er ein zeichnerisches Talent an sich entdeckte. Er spielte sogar mit dem Gedanken, Maler zu werden. Doch dieses Vorhaben wurde ihm von seinen Verwandten ausgeredet. 1860 machte er sein Abitur und begann im selben Jahr Naturwissenschaften in Leipzig zu studieren.

Drei Jahre nach Beginn des Studiums wechselte er an die Universität Würzburg und setzte dort sein Studium fort. Während seiner Zeit als Student verfasste Baumbach einige Gelegenheitsgedichte und Lieder. Im Jahr 1864 machte er seinen Abschluss und begann an dem Botanischen Institut in Freiburg als Assistent zu arbeiten. Schon in seiner Jugend hatte Baumbach großes Interesse an der Natur. Aus Geldmangel konnte er seine Forschungen in Freiburg jedoch nicht weiterführen.

Um Geld zu verdienen, begann er als Hauslehrer ohne feste Anstellung in Wien, Brünn und Graz zu arbeiten. Zu der Tochter eines Arbeitgebers hatte Baumbach seine erste und auch einzige Liebesbeziehung. Da beide über nicht all zu große finanzielle Mittel verfügten, konnte es zu keiner festen Beziehung kommen. Diese Enttäuschung, die Baumbach erlebte, spiegelt sich in vielen Werken des Dichters wider. Er beendete seine Beziehung und auch sein Arbeitsverhältnis und begann als Hauslehrer in Triest zu arbeiten.

Im Jahre 1873 trat er dem „Österreichischen und Deutschen Alpenverein“ bei, der sich mit der Pflanzenwelt der Alpen beschäftigte. So konnte er sich endlich wieder seiner größten Leidenschaft widmen - der Natur. Der Verein brachte eine Zeitung heraus, um bestimmte Projekte finanzieren zu können. Baumbach übernahm die Redaktion und verfasste einige Texte für die Zeitschrift mit dem Namen „Enzian“. Seine Werke fanden großen Zuspruch in der Bevölkerung.

Der Erfolg als Schriftsteller ermöglichte es, dass Baumbach seine Anstellung als Hauslehrer aufgeben und von seinem Honorar leben konnte. Durch die nun finanzielle Unabhängigkeit konnte der Dichter 1885 zurück zu seiner Familie nach Meiningen ziehen, wo er wieder in seinem Elternhaus mit seiner Mutter und seinen beiden Schwestern wohnte.

Baumbach machte in seinem Leben zahlreiche Reisen. Eine führte ihn im Jahr 1893 des erste und auch das letzte Mal in seine Geburtsstadt Kranichfeld, wo ihm ein Jahr zuvor die Ehrenbürgerschft verliehen wurde.

Zwei Jahre danach erlitt Baumbach einen schweren Schlaganfall und konnte durch die dadurch entstandene Lähmung keine Texte mehr verfassen. Am 21. September 1905 starb Rudolf Baumbach, nur sieben Tage vor seinem 65. Geburtstag, in Meiningen.

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