„Deutschböhmen für Gänse gesperrt“
Zugegeben: Es war nicht der ursprüngliche Titel, den ich für dieses Buch vorgesehen hatte, standen doch die ersten Entwürfe noch unter der weitaus ernsteren Überschrift „Der Verlust“. Und um keinen geringeren Verlust als den der Heimat geht es, um ein Land, in dem über Jahrhunderte hinweg Menschen zweier Nationalitäten zum beiderseitigen Nutzen gut zusammenlebten. 2016 habe ich mit meinen Kindern und Enkeln eine „Exkursion ins Land der Vorfahren“ unternommen, da ich, wie ich mit Erschrecken feststellen musste, inzwischen die einzige bin, die über die Zeit unserer Familie im österreichischen Kronland Böhmen und in der Tschechoslowakei noch Auskunft geben kann. Daraus entstand der Wunsch, das alles aufzuschreiben, damit diese Dinge nicht spurlos aus der Geschichte verschwinden. So ist, denke ich, fast 80 Jahre nach Kriegsende und Vertreibung über die private Familienhistorie hinaus ein Bild einer Gemeinde (Sobrusan/ Zabrusany) im nordböhmischen Kohlebecken entstanden, das stellvertretend im Kleinen das ganze Spektrum der deutschböhmischen Geschichte des vergangenen Jahrhunderts spiegelt. Dem gegenübergestellt habe ich eigene Erinnerungen an die unmittelbaren Nachkriegsjahre, an das Ankommen und den Neuanfang meiner Familie in Thüringen.
Warum laut einer Zeitungsnotiz vom Dezember 1919 „Deutschböhmen für Gänse gesperrt“ war, erfahren Sie im Baumbachhaus.
"Deutschböhmen für Gänse gesperrt"
Datum:
Freitag, 28.04.2023, ab 19:00 Uhr
Ort:
Baumbachhaus Kranichfeld
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